Links Kontakt Impressum

Blog

Weblog:

Mittwoch, 28. Mai 2014 - 21:37 Uhr
Endlich Griechenland

Seit heute 10:00h sind wir in Griechischen Gewässern! Ich liege jetzt ruhig in einer Bucht der Insel Errikousa in Sichtweite zu Korfu. Sooooo schön! Sind schon um mich rumgeschwommen. Die wollten ja gestern von Brindisi nach Otranto und da nochmal italienisch einkaufen und tanken und so. Aber plötzlich war ich auf Kurs Korfu und meine Crew hat sich erstaunlicherweise spontan einverstanden gezeigt. Und ....ich kann jetzt wieder ankern! Die neue Ankerwinde ist eingebaut und funktioniert super. Aber das war nochmal ein Akt. Die neue "baugleiche" Winde war natürlich nicht baugleich. Die elektrische Steuereinheit ist extern oder so ähnlich. Es mussten also wieder Kabel angefertigt werden und die entsprechenden Händler in Brindisi gefunden werden... aber schließlich hat Pfiff jetzt den Elektromeisterbrief und Erika viele blaue Flecken (nicht von Pfiff natürlich, sondern vom in den Ankerkastenüberkopfverrenken um Schrauben an unmöglichen Stellen festzuziehen.
Jetzt hängt meine Crew etwas in den Seilen, nach der Nachtfahrt - War eine selten ruhige und entspannte Überfahrt - Nur 1 ½ Std. in der Nacht hab ich meinen Motor angeschmissen, sonst immer leichte raume Winde – stressless. Morgen geht es weiter nach Korfu in die Marina Gouvion zum Einklarieren. (sind wir schon, weil ich den Bericht gestern nicht abschicken konnte). Kali nichta

Dienstag, 20. Mai 2014 - 15:10 Uhr
Vieste - Trani

Das Bild ist wieder typisch. Am Anfang der Etappe möchte „Sie“ oder „Er“ am Ruder stehen, bzw. sitzen. Den Rest des langen Tages verrichten ich und meine treue Aries (Selbststeueranlage) die ganze Arbeit. Aber ich muss schon sagen, es war ein Tag zum Zungenschnalzen. Mmmm war das genial! Raus aus der Marina (mit dem Kiel noch schnell in einer Mooring Leine hängen bleiben), Segel rauf, einige Meilen weg von der Küste, dann nochmal ein kurzer Hohleschlag und dann… und dann 38 Seemeilen hart am Wind bis zur Hafenmole in Trani. Keine Kurskorrektur, keine Winddreher, keine Fisimatenten, nur schön. Der Wind konstant mit 4 Bft. in Böen 5, das Mehr 3, d.h. leicht Bewegt mit einer Welle in der ich mich nur selten feststampfe, 5-6 Kn. Geschwindigkeit.
Jetzt für Nichtsegler übersetzt: Ich fuhr langsam mit Joggertempo von 9-11 Km/h, mit starker Schräglage und ab und zu in die Wellenkrachend, unbequem für jedes Lebewesen, zum Ziel.
Und meine Crew? Die hatten auch ein Vergnügen… sie durfte mich anschließend wieder von meiner Salzkruste befreien.
Nein, die Crew ist begeistert von den Italienischen Städten an der Adriaküste. Ein Kleinod folgt dem Anderen. Ankona und Civitanova waren schon schön. In S.Benedetto del Tronto waren sie überrascht, dass Italiener das Fahrrad als Verkehrsmittel entdeckt haben – Jung und Alt radelt. Sie hatten sich ja auch gleich eins ausgeliehen, wie schon erwähnt. Vieste – da ist jedes Gässchen eine Entdeckung. Und jetzt Trani (liegt so zwischen dem Gargano und Bari). Hier ist Mittelalterliches vom Verfall bewahrt worden. Vieles vom Feinsten renoviert, Kneipen und exklusive Restaurants in schmucken Gewölben. Paläste, Kirchen, Burgen… und ich liege mitten drin in einem Stadthafen. Einfach super.
Ende, müde, Schlaf…
p.s. das war gestern und nun für Johanna: heute ist echt Sommer! Leicher Wind, blauer Himmel, Urlaubsegeln die Küste entlang nach Bari

Donnerstag, 15. Mai 2014 - 21:06 Uhr
Eingeweht in S.Benedetto

Ich bin eingeweht. Kennt ihr wieder nicht. Ist so ähnlich wie eingeschneit, nur halt eben eingeweht. Mein eingerissenes Segel ist wie versprochen am Mittwoch fertig geworden, ich kann aber nicht weitersegeln, weil der Wind zu stark ist und meine Crew meint das muss man sich ja nicht antun. Und bei den hohen Wellen ist es ja auch riskant aus dem niedrigen Hafen herauszufahren. Tja, die Adria macht es spannend. Erst am Samstag ist wieder ein kurzes Fenster mit leichteren Nordwinden angesagt, die uns weiter gen Süden treiben sollen. Danach dreht er auch schon wieder auf Süd, also voll auf die Schnauze und wir müssen eventuell wieder ein wenig warten. Aber meine zwei haben die Woche hier ganz gut genutzt und einige Schönheitsoperationen an mir vollbracht, wie einen Teil des neuen Deckbelags versiegelt und Teile des Teakholz im Cockpit verklebt und verfugt. Bootsbesitzer wissen schon, diese Dinge mit denen man Stunden verbringt und hinterher so gut wie nichts sieht.
Natürlich haben sie sich auch ein wenig Vergnügen gegönnt: 2 Räder ausgeliehen und ins Bergdorf Acquaviva Picena geradelt, mitteralterliches Festungdorf mit Blicken in die hohen Schneeberge des

Freitag, 9. Mai 2014 - 15:27 Uhr
San Benedetto del Tronto

MM3 8.5.14
Heute wollte ich mich an meinem Liegeplatz aalen und Schönes berichten. Z.B. es wird doch langsam wärmer. Woran Schiff es merken kann? Ganz einfach, die Nutella in der Früh schaut streichfähig aus, die Mädels haben nur noch zu 50% Daunenanoraks an und die Sonnencreme rutscht auch wieder auf mir herum. Meine Crew gewöhnt sich langsam an mein Schaukeln und findet Spaß an der schnellen Fahrt. Bis sich heute Nachmittag die Ereignisse dann überstürzten. Flotte Fahrt, der Wind nimmt zu auf 5 Bft. in Böen 6. Ich denke mir, wir rauschen gerade an San Benedetto del Tronto vorbei, sollten wir vielleicht reinfahren? Pfiff möchte noch 10sm weiter, denkt aber auch (!)und sagt: „wir machen jetzt eine Halse und binden das Großsegel ins 2. Reff“. Und bei der Halse macht es dann ratsch…und das Großsegel ist quer durchgerissen. Erika geht mutig nach vorne und holt das Groß ganz ein, Pfiff startet den Motor und versucht gegen den Wind und die Welle die halbe Meile bis zur Hafeneinfahrt zurückzufahren. Ich rolle brutal, aber wir schaffen es gut. In die Einfahrt steht Wind und Welle und jetzt weiß ich wieder was Grundseen sind. Die Einfahrt in den Fischerhafen und Marina ist mit 4m Tiefe angegeben und trotzdem sitzen wir auf. Ich halt das aus, hoffentlich… Auch drinnen pfeift der Wind, aber hilfsbereite Männer gestikulieren und winken mich zu einem Liegeplatz. Puhhh…durchschnaufen… Segelmacher organisieren (in San Benedetto gibt es keinen)… Weiterfahrt morgen können wir streichen. Auf mir und in mir wird klar Schiff gemacht (lobenswert), dann schick ich sie duschen und zum Essen in die Stadt. Vielleicht hebt das die Laune wieder.
P.s. war mir jetzt eben etwas peinlich. Na ja ich wurde aus dem Wasser gehoben und dann schauen mich 3 fremde Männer so… ihr wisst schon…so von unten an. Ist doch peinlich, aber sie sagten, dass alles super sei und ....wie alt ich schon wäre…Jetzt schwimme ich wieder und alle sind froh. Nennt sich auch gute Seemannschaft, sowas genau zu prüfen. Zwar sitze ich fest – so ohne Segel – für ein paar Tage aber heute ist nicht nur Frühling, sondern gleich Sommer. Heiß und windstill, auch wenn die Berge im Hinterland noch weiß sind!

Montag, 5. Mai 2014 - 22:46 Uhr
MM2-Ancona

MM2-Ancona
Übrigens mir fällt gerade ein was ein Segler in Mallorca Schlaues von sich gegeben hat: Segeln ist die teuerste Art, langsam und unbequem von einem Ort zum anderen zu reisen.
Naja, schnell waren wir eigentlich schon. In gut 24 Std. von Portoroz in Slovenien nach Ancona ist nicht langsam, aber das andere stimmt wohl. Es war regnerisch, kalt, raue See, bis 7 Bft. Wind, d.h. kaum Schlaf, immer ein Auge auf die Großschifffahrt…, keine Lust zum Essen… Aber heute strahlt die Sonne, alles ist ruhig, und meine Mannschaft kommt gerade aus der schönen Altstadt von Ancona zurück und strahlt auch, wohl weil ich sie sicher über die Adria geschippert habe und die meiste Arbeit hat sowieso die treue Wind-Selbststeueranlage gemacht. Ich denke Erika und Pfiff kommen schon wieder rein ins Fahrtensegeln.

Neuere Beiträge  Ältere Beiträge

Anmelden